Mit Erasmus+ nach Teneriffa
Ein Stückchen Europa mitten im Atlantik
Was haben Achtsamkeit, Umweltbildung und eine Vulkaninsel im Atlantik Höhe Nord-Afrikas gemeinsam? Die Lösung lautet für zwei Lehrkräfte der Fachschule für Sozialpädagogik des BBZ Rendsburg-Eckernförde „Erasmus+“. Wienke Voß und Heike Krieg reisten an die Außengrenzen Europas auf die Kanaren, genauer gesagt nach Teneriffa.
Anfang Dezember drehte sich bei uns eine Woche lang fast alles um „Achtsamkeit für Lehrkräfte“ bzw. „Umweltbildung“. Gemeinsam mit Lehrkräften aus Finnland, Estland, Island, Italien, Rumänien und Deutschland bildeten wir uns in unseren jeweiligen Kursen fort und bringen nun konkrete Projektideen zu Umweltbildung, Methoden und Anregungen zur Implementierung von Achtsamkeit im Alltag und im Unterricht für die Kolleginnen und Kollegen mit nach Hause. Über die jeweiligen Fortbildungen hinaus entstanden ein reger Austausch über die Ländergrenzen und anfängliche Sprachbarrieren hinweg. So lernten wir u.a. auch viel über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Schulsysteme der verschiedenen Länder sowie kulturelle Besonderheiten.
Direkt zur Anreise erwartete uns gleich das erste Highlight: die „Blanco de la Noche“, die sogenannte weiße Nacht! Das ist ein großes Straßenfest mit vielen Bühnen und noch mehr Lichtern in der Altstadt von La Laguna. Ganz viele Einheimische feierten dieses Lichterfest. Für uns bedeutete es jedoch erst einmal Stress. Denn viele Straßen rings um unser Hotel mitten in dieser Altstadt waren gesperrt und die restlichen Straßen total verstopft und wir im Dunkeln in einer fremden Stadt, hungrig und müde von der Anreise auf der Suche nach einem Parkplatz. Trotzdem konnten wir uns noch ins Getümmel stürzen und auch nachts um 2 Uhr die Musik direkt vor dem Hotelfenster „genießen“.
Neben den Fortbildungen, die täglich von 9.30 Uhr bis 14 Uhr stattfanden, erkundeten wir auch die Vulkaninsel, z.B. wanderten wir im immergrünen Anaga-Gebirge. Die Organisation „Teachers Academy“ organisierte darüber hinaus im Rahmen der Fortbildung eine Stadtbesichtigung der Altstadt von La Laguna sowie eine Fahrt zum Nationalpark Teide. Der Teide ist ein Vulkan und mit 3700m der höchste Berg Spaniens. Auf der Fahrt hoch zum Nationalpark sahen wir die verschiedenen Klima- und Vegetationszonen. Wir sahen jedoch auch die Auswirkungen des verheerenden Brandes im Sommer diesen Jahres auf Teneriffa. Ganze Wälder sind verkohlt und benötigen nun mehrere Jahre zur Regeneration. Das ist deswegen so verheerend, da Teneriffa keine Flüsse oder Seen hat und das Trinkwasser über die Bäume durch Regen sowie Wasser aus Wolken in das Erdreich und Gestein in große unterirdische natürliche Reservoirs geleitet wird. Auf der Insel leben knapp eine Million Menschen und es sind zeitgleich meist noch einmal eine weitere Million Touristen auf der Insel! Das Ökosystem ist daher sehr fragil und abhängig von den äußeren Einflüssen und der Klimaveränderung. Um diese Zusammenhänge ging es auch u.a. in der Fortbildung zu Umweltbildung. Dazu lernten wir noch viele ganz konkrete und vor allem ganz praktische Methoden kennen, Kinder für das Thema zu sensibilisieren.
Dank dem Erasmus+-Programm sind wir nun um ganz viele neue Eindrücke, Erfahrungen, Kontakte und Freundschaften reicher. Wir tragen gern den europäischen Gedanken und unsere Erfahrungen in den Unterricht weiter. Auf der Postkarte an unsere Kolleginnen und Kollegen der Schule steht deshalb: „Erasmus+ rocks!“