Die Juniorwahl zur Europawahl bewegt die Klassen
11.6.24 Juniorwahl am BBZ Eckernförde: Ein erfolgreiches Projekt zur Politischen Bildung
Liebe Schüler und Schülerinnen und Lehrer und Lehrerinnen,
in der Woche vom 04.06.2024 bis zum 07.06.2024 fand am BBZ Eckernförde die Juniorwahl statt. An dieser Wahl nahmen insgesamt 328 Schüler und Schülerinnen aus 25 Klassen teil. Unsere Klasse, die EH.22, bereitete sich gemeinsam mit Frau Barz wochenlang intensiv auf dieses Ereignis vor. Wir beschäftigten uns tiefgehend mit politischen Themen und bildeten verschiedene Teams, darunter ein Presseteam für Bilder und Umfragen sowie ein Organisationsteam, das zusammen mit ausgewählten Wahlhelfern die Wahl betreute. Die Juniorwahl, die parallel zur Europawahl stattfand, soll Schüler und Schülerinnen motivieren, aktiv an Wahlen teilzunehmen.
Die Juniorwahl ist das größte politische Schulprojekt in Deutschland. Ziel ist es, die Hemmschwelle für politische Beteiligung zu senken und die demokratische Willensbildung zu fördern. Durch die simulierte Wahl, die parallel zur Europawahl abläuft, werden Schüler*innen auf echte Wahlen vorbereitet und ihre politische sowie demokratische Teilhabe gestärkt. Wichtige Kompetenzen wie politische Partizipation, Motivation zur Wahlteilnahme und das Erleben von Demokratie werden gefördert.
Ergebnisse der Schülerumfragen
Ein bedeutender Teil der Juniorwahl war die Umfrage unter den teilnehmenden Schüler und Schülerinnen. Diese zeigte, dass sich 64% der Schüler und Schülerinnen im Vorfeld mit Politik auseinandergesetzt hatten. Der Wahl-O-Mat wurde von 72% genutzt, was zeigt, dass ein Großteil der Schüler*innen aktiv versuchte, ihre politischen Präferenzen zu klären. Etwa 28% der Schüler und Schülerinnen gaben an, dass das Ergebnis des Wahl-O-Mats mit ihrer endgültigen Wahlentscheidung übereinstimmte.
Die Umfrage offenbarte auch, dass nur 12% der Schüler und Schülerinnen mit der aktuellen Politik zufrieden sind, während 80% unzufrieden und 8% neutral waren. Trotz dieser Unzufriedenheit glauben 75% der Schüler und Schülerinnen, dass ihre Stimme wichtig ist. Besonders wichtig bei einer Partei sind den Schüler und Schülerinnen Ziele wie das Wohl der Gemeinschaft, Ehrlichkeit, Offenheit, das Einbinden des Volkes, Menschenrechte, Demokratie, Freiheit, Gleichberechtigung, Tierwohl, Umweltschutz und Sicherheit.
Ergebnisse der Lehrerumfragen
Die Umfragen unter den Lehrkräften zeigten, dass 75% der Lehrkräfte sich mit ihren Klassen über Politik auseinandergesetzt haben. Alle befragten Lehrer und Lehrerinnen sind der Meinung, dass die Wahlsimulation dazu beitragen wird, dass mehr Schüler und Schülerinnen später an echten Wahlen teilnehmen. Sie glauben auch, dass der Wahl-O-Mat die Entscheidung der Schüler und Schülerinnen beeinflussen kann und dass die Durchführung der Juniorwahlen sinnvoll ist. Zur Vorbereitung behandelten die Lehrer und Lehrerinnen Themen wie das Wahlverfahren, Parteiinhalte, die Bedeutung der Wahl, wissenschaftliche Vor- und Nachteile einer Wahl, die Europäische Union und die Wichtigkeit der Demokratie.
Fazit
Die Juniorwahl am BBZ Eckernförde war ein bedeutendes Ereignis, das sowohl Schüler und Schülerinnen als auch Lehrer und Lehrerinnen tiefer in die Welt der Politik einführte. Die Ergebnisse der Umfragen zeigen, dass viele Schüler und Schülerinnen sich intensiver mit politischen Themen auseinandergesetzt haben und die Bedeutung ihrer Stimme erkennen. Diese Erfahrungen sind ein wichtiger Schritt zur Förderung der demokratischen Teilhabe und politischen Bildung junger Menschen. Die Juniorwahl ist ein wertvolles Projekt, das die politischen Kompetenzen und das Demokratieverständnis der Schüler und Schülerinnen stärkt und sie auf zukünftige Wahlen vorbereitet.
Hier ein Artikel der Kieler (Eckernförder) Nachrichten vom 6. Juni 24; Redakteur Christoph Rohde
Europawahl: So denken Schüler darüber
Projekt am Berufsbildungszentrum Eckernförde simuliert den Urnengang am Sonntag
Eckernförde. 328 Schülerinnen und Schüler des Berufsbildungszentrums Eckernförde sind bis Freitag aufgerufen, schon vor dem Wahltag am 9. Juni eine Stimme für Europa abzugeben. Möglich macht dies das Schulprojekt Juniorwahl. Es soll das Europa- und Demokratieverständnis vertiefen. Dabei zeigt sich auch: Dass schon 16-Jährige an die Wahlurne gehen, ist kein Selbstgänger.
Im Abstimmungsraum des BBZ Eckernförde ist alles so aufgebaut wie bei einer richtigen Europawahl: zwei Kabinen, eine Wahlurne und ein Wahlvorstand, der die Abstimmungsberechtigten registriert. Sogar originalgetreue Wahlzettel – allerdings in Blau – mit den 34 antretenden Parteien und Gruppierungen werden ausgegeben. Bei immerhin 80 Prozent lag Mittwochvormittag die vorläufige Beteiligung an der Juniorwahl, die noch bis Freitag läuft. Doch nicht alle machen mit.
Wählen? Nein, da habe er kein Interesse daran, sagt ein 16-jähriger Schüler. Nach seinen Gründen befragt, zuckt er mit den Achseln. Solche Jugendlichen zu motivieren, sich für Europa und Demokratie zu interessieren, ist Sinn und Zweck der Juniorwahl. „Wir wollen die Wahlbeteiligung junger Erwachsener erhöhen“, sagt Referendarin Merle Barz, die die Aktion im BBZ organisiert. Viele Schüler seien zum ersten Mal wahlberechtigt, da sei es wichtig, Demokratieverständnis zu fördern.
Bei den Vorbereitungen im WiPo-Unterricht (Wirtschaft/Politik) offenbarte sich einiger Nachholbedarf im Wissen der Schüler. Wie geht wählen? Warum ist das wichtig? Wie funktionieren Fraktionen? „Zur Juniorwahl hat es bei einigen Klick gemacht“, freut sich Barz. Einer der Wähler an diesem Tag ist Miquel Koch. Europa, sagt der 21-Jährige, stehe für ihn für den Zusammenhalt der Länder. Dass er wählen gehe, sei inzwischen klar für ihn. „Vor ein paar Jahren, mit 16, 17, war mir das noch nicht so bewusst“, räumt er ein. Auch Smilla Mahnken will ihr Stimmrecht nutzen. „Europa ist für mich das große Thema Freiheit und lockere Grenzen“, sagt die 23-Jährige. „Ich möchte mitbestimmen, was in der Politik passiert“, begründet Svea Jensen ihre Entscheidung für die Wahl. Und Mario Bühring (22) findet es wichtig, Schüler zur Teilnahme an Demokratie zu motivieren. Gerade bei den Jüngeren sei das Interesse noch nicht so groß. Peter Reelmann, Klassenlehrer der Einzelhandelsklassen, ist überzeugt, dass das Projekt Schüler anrege, sich auch an der Europawahl am 9. Juni zu beteiligen.
Quellenangabe: Eckernförder Nachrichten vom 06.06.2024, Seite 28